Spread Open Media/de/It's about the quality, it's about the freedom

From XiphWiki
Revision as of 14:07, 10 May 2008 by Saoshyant (talk | contribs) (add template)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)
Jump to navigation Jump to search

FINISHED - GERMAN TITLE: Es geht um Qualität - und um Freiheit

Hier wären wir also. "Freie Formate", "Open Media". Tolle Worte, aber was bedeuten sie für mich?

Vielleicht jetzt noch nicht allzu viel, aber hör mir einfach mal zu.

Diese Begriffe stehen für Videos in HD-Qualität. Sie stehen auch für qualitativ hochwertige Musik mit geringer Dateigröße. Sie beschreiben außerdem Office-Dateien die überall verwendbar sind, unabhängig vom verwendeten Betriebssystem. Sie bedeuten, dass Playlists beliebig weitergegeben werden können. Und, noch viel wichtiger: Sie bedeuten Freiheit von Unternehmensfesseln.

Ja, tatsächlich...Unternehmen. Sie wollen die Verwendung deiner Dateien und Medien kontrollieren. Versuche einmal eine Sicherungskopie von einem deiner DVD-Filme zu machen. Oh, richtig, das funktioniert ja gar nicht. So halten viele von ihnen ihre Software-Monopole und ihren Einfluss auf den Gerätemarkt aufrecht. Alles auf Kosten der Freiheit ihrer Kunden - Deiner Freiheit!

Würdest du nicht lieber Unternehmen unterstützen, die dir diese Freiheit nicht nehmen? Das ist möglich - aber nur dann, wenn Du freie Formate verwendest, so dass die Firmen durch die Nachfrage gezwungen sind, Open Media und Abspielgeräte die freie Formate unterstützen auf den Markt zu bringen. Möchtest du nicht die Freiheit besitzen, deine Medien überall zu verwenden, wo du Lust dazu hast? Vielleicht hast du bereits von DRM gehört, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs von unfreien Formaten.

Eine weitaus unangenehmere Angelegenheit ist der Umstand, dass unfreie Formate entweder einem Unternehmen gehören die den Gebrauch dieser Formate in Fremdprodukten, verbieten, oder das besagte Unternehmen verlangt, dass jeder der diese Formate nutzen will verpflichtet ist Lizenzgebühren dafür zu entrichten. Wenn Du beispielsweise eine DVD kaufst, dann bezahlst du nicht nur den ohnehin schon überteuerten Inhalt, sondern zahlst auch noch für die Lizenz, diese DVD verwenden zu dürfen.

Hier noch eine weitere kleine Anekdote: Vielleicht erinnerst du dich an die ursprüngliche Xbox. Obwohl sie, ebenso wie das Produkt eines gewissen Konkurrenten, über ein DVD-Laufwerk verfügte, war es mit der Xbox, anders als bei dem Konkurrenzprodukt, nicht möglich Film-DVDs abzuspielen. Microsoft vermied es eine solche Lizenz für die Xbox direkt zu kaufen, indem sie ihre Verbraucher dazu zwangen, eine teure Fernbedienung zu erwerben um die Lizenzgebühren abzudecken. Das ist ganz sicher nicht die Art, mit der man mit seinen Kunden umgeht.

Und lass mich gar nicht erst von MP3 anfangen. Frage Microsoft wie es sich anfühlt wenn man Milliarden an Schadensersatz an Alcatel-Lucent zahlen muss, damit die Leute weiterhin ein Format kaufen, das wie eine VHS Audio-Aufnahme klingt.

Unfreie Formate sind für niemanden von Interesse, mit Ausnahme der Personen, denen die Patente gehören. Die Freiheit Geld zu sparen das für überflüssige Lizenzen ausgegeben wird, sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Immer noch nicht überzeugt? Audio-CDs sind mit der Jahrhundertwende zunehmend unbeliebter geworden, so dass einige Unternehmen zur nächsten Vertriebsmöglichkeit übergingen: Online Stores für digitale Musik. Nun stelle dir vor, da gibt es diesen Typen, einfach jemand, der sich bemüht gute Arbeit zu leisten indem er Musiker präsentiert und dafür Provisionen erhält.

Er ist der Mittelsmann, doch noch bevor er steinreich werden kann stellt sich heraus,dass er nicht die ganzen Lizenzen bezahlen kann, die benötigt werden um Musik in unfreien Formaten herausgeben zu dürfen. Er weiß, dass er sie andererseits auch nicht einfach in freien Formaten verkaufen kann, da die meisten Leute nicht wissen, dass sie freie Formate nutzen sollten, oder es ihnen einfach völlig egal ist. So bleibt ihm nur übrig, entweder aufzugeben, oder in die Illegalität zu gehen (und zu beten, dass es niemand bemerkt).

Du - genau Du - kannst das verhindern. Alles was du tun musst ist: freie Formate wie Vorbis (.ogg) und FLAC anstelle von MP3 für deine Musikdateien zu verwenden, ganz egal wie auch immer sie versuchen, MP3 als überlegen darzustellen. Alternativ kannst du auch Theora (.ogv) für Videos verwenden.

Immer noch nicht überzeugt? Okay dann nochmal zurück zu den wichtigen Themen Freiheit und Unabhängigkeit. Das Konzept von Open Media beschreibt zwei Punkte: Die Freiheit der Verwendung des gewählten Formats für jeden beliebigen Zweck (nur möglich wenn Freie Formate verwendet werden) und die Freiheit den Inhalt für alles und auf jede beliebige Weise zu verwenden (nur möglich wenn der Inhalt unter einer freien Lizenz veröffentlicht wird)

Um "Open Media" zu erreichen - eine Art von besonderem Nirvana für die einen, ein nützliches Werkzeug für die anderen - müssen diese beiden Kämpfe für die Befreiung von Inhalten ausgefochten werden. Freie Formate und Freie Lizenzen.

Und Open Media ist nur ein Schritt zur Veränderung der Gesellschaft.

Klingt das alles nicht nach total abgefahrenem Hippie-Schwachsinn? Mag sein, ist es aber nicht! Es geht vielmehr darum, kommenden Generationen eine bessere Welt zu hinterlassen.

Okay, aber geht es genauso um Qualität wie es um Freiheit geht? Aber ja!

Öffentliche Testreihen haben gezeigt, dass Vorbis weit besser ist als MP3 und andere moderne, verlustbehaftete Formate wie Musepack und AAC. Das gilt für Klassik, Pop, Rock und jede andere Sparte der Musik! Außerdem bietet es Mehrkanal-Unterstützung (Multi-Channel-Support)! DJs wissen um die Vorteile von Vorbis und, dank der Streaming-Möglichkeiten von Ogg, auch die Betreiber von Online-Radiosendern.

Wenn es um Sprachaufnahmen geht, ist Speex unschlagbar. Es ist vielseitig, anpassbar und wird in vielen unterschiedlichen Bereichen eingesetzt, wie etwa Podcasts, VoIP, Hörbücher und Sprachrobotern. Nimm einmal ein paar Sätze von dir als Beispiel auf und vergleiche die Qualität und Dateigröße von Speex mit der einer Aufnahme im MP3-Format. Das Ergebnis ist mehr als erstaunlich: Nicht nur, dass die Speex-Datei kleiner ist - sie klingt auch noch besser!

Im Bereich der verlustfreien Audioformate ist FLAC bisher unübertroffen. Gute Kompressionsrate, geringe CPU-Belastung und - geradezu blasphemisch! - läuft es sogar auf tragbaren Abspielgeräten. Es ist die erste Wahl aller, die digitale Musik sammeln. Metallica verwendet FLAC! Und Du solltest es auch tun.

Somit wäre zumindest der Audio-Bereich abgedeckt, doch wie sieht es bei Videos aus? Die Zukunft wird aller Wahrscheinlichkeit nach Dirac gehören, doch bis es soweit ist, bietet sich zum jetzigen Zeitpunkt die Verwendung von Theora an. In der Anfangszeit litt Theora an der mangelhaften Unterstützung von Abspielsoftware, so dass es den Anschein erweckte, Theora-Aufnahmen hätte schlechte Qualität. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Theora kann es mit den MPEG-4 Formaten aufnehmen, schlägt Xvid und ist bereit, die Welt in den nächsten fünf und mehr Jahren mit hochwertigen Videos zu versorgen, bis sich etwas besseres findet sollte. Das ganze bei einem Bruchteil der CPU-Leistung die von den Konkurrenten benötigt wird.

Theoras Können macht es zur idealen Wahl zum Abspielen von Videos in leistungsschwachen Geräten wie etwa dem XO laptop des OLPC Projekts ("One Laptop per Child")oder Mobiltelefonen. So gut ist es!

Wie sieht es aus, wenn Du Musik oder Videos mit deinen Freunden teilen wollen würdest? Dann hast du XSPF zur Hand, das einzige Playlist-Format, dass es wirklich bringt. Nein, ernsthaft. Vergleiche es mit anderen. Es ist kein Wunder das Multimedia-Player wie VLC es intern verwenden. Es ist einfach, es ist praktisch, und es macht alles, was man sich von einer Playlist nur wünschen kann - und mehr.

Wir haben die ganze Zeit über Dinge gesprochen die Du und ich verwenden, aber wie sieht es in den Nischenmärkten und Randgruppen aus? Dem Zeug das nur ein paar Leute nutzen? Wunderst du dich über deinen Freund, den Grafikdesigner? Ärgere dich nicht. Bis vor kurzem waren Grafikdesigner gezwungen, proprietäre Formate zu verwenden um mit Vektorgrafiken arbeiten zu können. Und nun? Heute haben sie SVG, ein browserkompatibeles, scriptfähiges und cooles Format. Dein Freund kann es sowohl für einfache Zeichnungen als auch für komplexe Anwendungen nutzen. Wie komplex fragst Du? Nun, nehmen wir ein wenig SVG mischen es mit etwas Theora und noch ein bisschen Scripting, dann kommt dasdabei raus. Cool, oder?

Die Formate sind also da, aber sie können dir nicht die Entscheidung abnehmen. Du bist es, der sich entscheiden muss, ob er Open Media nutzen will, oder nicht. Mache diese Welt zu einem besseren Ort. Unterstütze Freiheit, unterstütze Qualität. Verwende Open Media, verwende frei Formate.